Störche üben auf mich eine große Faszination und Begeisterung aus. Die Störche bringen nicht nur die Babys, sondern sind auch Glücksbringer, elegante und großartige Lebewesen. Deswegen freue ich mich jedes Jahr auf das Frühjahr, wenn die Störche wieder und so zahlreich in den Harz kommen. Seit vielen Jahren brütet einen Storchenpärchen am Landschulheim Grovesmühle bei Veckenstedt, wo ich auch regelmäßig vorbeischaue. Durch Zufall, weil sich ein Storch auf den Strommast niedergelassen hat, und mit viel Engagement wurde den Störchen auf den Strommast ein Horst in Schauen eingerichtet. So kam die letzten Jahre anfangs nur ein Storch und hat sich in den Horst niedergelassen, bald darauf wurde es ein Pärchen, was sich in dem Horst in Schauen niederließ.
Es hat ein paar Jahre und Versuche gebraucht, bis die Störche sich um Nachwuchs gekümmert haben. Ebenso durch einen Zufall habe ich von den Störchen in Schauen wind bekommen, denn mein Arbeitskollege hat mir gesagt, dass sich in Schauen die Störche niedergelassen haben. Das musste ich mir natürlich anschauen und habe auch gleich nach den Horst in Schauen vorbeigeschaut. So habe ich in den letzten Jahren die Entwicklung der Störche in Schauen mitverfolgt und habe regelmäßig in Schauen nach den Störchen geschaut.
So auch wieder im Frühjahr als die Störche aus dem Winterquartier wieder im Harz ankamen. Leider verletzte sich der erste Storch, der sich im Horst niederließ in der Nähe. Er konnte im Storchenhof gerettet werden und wurde später zum Glück auch wieder in die Freiheit entlassen. Aber damit war mein Storchenjahr fast gelaufen, denn ich habe nicht damit gerechnet, dass der Storch wieder kommt und wenn das dann mit Nachwuchs zu rechnen ist. Aber es sollte zum Glück alles anders kommen.
Denn kurze Zeit später ließ sich ein anderes Pärchen in Schauen nieder. Damit keimte wieder Hoffnung das es dieses Jahr endlich mit dem erhofften Nachwuchs funktioniert. Es hat zwar etwas gedauert, aber endlich schlüpfte der Nachwuchs und er wuchs prächtig im Horst heran. Ich verfolgte immer öfter das Geschehen in Schauen und war von der Entwicklung des jungen Storches fasziniert. Einen großen Beitrag an den vielen Storchenbilder in diesem Jahr hat auch die Familie in Schauen, wo der Strommast mit dem Horst steht. Ich wurde so herzlich empfangen und aufgenommen, das kann ich nicht in Worte fassen. Darüber bin ich immer noch sehr dankbar und begeistert. Daraus ist eine gute Freundschaft entstanden, die ich nicht mehr missen möchte. Als kleines Dankeschön und zur Anerkennung habe ich auch für Sie ein Buch mit meinen Storchbildern des Jahres gemacht.
Auch durch Sie hatte ich die Möglichkeit beim Beringen des Jung Storchs dabei zu sein, was eine faszinierende und schöne Erfahrung war, das einmal miterleben zu können. Natürlich auch den jungen Storch einmal so nah sein zu können. Das war schon ein besonderes Erlebnis in diesem Jahr. Es war dann auch faszinierend mitzuerleben, wie der junge Storch wuchs und wuchs, bald nicht mehr von seinen Eltern zu unterscheiden war. Nur noch durch die Ringe an seinen Beinen konnte man den Unterschied erkennen. Die Frage war wann unternimmt der junge Storch die ersten Flugversuche und verlässt den Horst.
Das war eine spannende und faszinierende Zeit, wo ich wieder öfter in Schauen war, denn ich wollte die ersten Flugversuche auf keinen Fall verpassen. Jetzt hatte ich den kleinen Storch, inzwischen ein großer Storch, das ganze Jahr über begleitet, da wollte ich das auch nicht verpassen. Die ersten Flugversuche einzufangen, gestaltete sich dann doch aber schwieriger als gedacht, aber ich konnte ihn dann immer mal kurz bei Flugversuchen fotografieren. Der junge Storch ließ sich auch viel Zeit den Horst zu verlassen und seine Eltern mussten immer fleißig Futter ranschaffen. Leider habe ich verpasst, wie der junge Storch den Horst verlässt. Aber das war nur ein kleiner Wehrmutstropfen, denn ich hatte ein wirklich schönes Jahr bei den Störchen in Schauen, mit unglaublich vielen Bildern, die dabei entstanden sind.
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